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- Zeynep Kaplan

Eine der wichtigsten Entscheidungen bei Bauprojekten lautet: Wie digital darfs denn sein?

Als Auftraggeber müssen Sie im Laufe von Bauprojekten viele Entscheidungen treffen. Ganz zu Beginn sollten Sie eine Frage klären: Lasse ich mein Wohn- oder Bürogebäude, meine Produktionshalle oder mein Hotel konventionell, in 2D planen? Oder nutze ich die Chancen der Digitalisierung und setze auf Building Information Management (BIM)? Ich möchte Sie ermuntern, von Anfang an möglichst digital zu planen und zu bauen: Fordern Sie BIM aktiv ein! Wählen Sie Planungs- und Baupartner, die mit der Methode vertraut sind und Ihnen helfen, deren großes Potenzial auszuschöpfen. Denn als Bauherr profitieren Sie gleich mehrfach von BIM.

Sie bauen besser und fehlerfreier

Beim konventionellen Bauen erstellt jedes Gewerk, koordiniert vom Architekten, seinen 2D-Plan. Das Bauunternehmen übernimmt dann die fertige Planung und führt sie aus. Diese Form der Zusammen-arbeit ist jedoch wenig flexibel. Verschiebt etwa der Architekt eine Wand, folgt eine umständliche Änderungskette von Planer zu Planer: Zum Beispiel wird die Statik neu berechnet, Versorgungsleitungen werden umgeplant, und die aktualisierten Fachpläne landen erneut beim Architekten. Bei BIM hingegen bringt jeder Beteiligte – auch das Bauunternehmen – sein Know-how in ein virtuelles Modell des Bauwerks ein. Alle haben jederzeit den gleichen Informationsstand und können sich viel enger abstimmen. An dem Modell lässt sich auch automatisch erkennen, ob sich Gewerke in die Quere kommen. All das beugt Fehlern vor und erhöht die Qualität.

Sie bekommen mehr Planungs-, Termin- und Kostensicherheit

Wer baut, will Sicherheit. Wie das Gebäude optisch wirkt, wann die einzelnen Bauphasen be-ginnen und welches Budget sie jeweils erfordern: Das sind nur einige Fragen, die wohl jeden Bauherrn beschäftigen. Mit BIM können Sie diese Fragen schon früh präzise beantworten. 3D-Visualisierungen aus dem digitalen Modell vermitteln Ihnen eine realitätsnahe Vorstellung, wie Ihr Gebäude aus verschiedenen Perspektiven aussieht und wie es in die Umgebung passt. Wird BIM mit Virtual Reality kombiniert, können Sie das Modell sogar virtuell begehen. Bei Baubesprechungen kann das Projektteam Details heranzoomen, um sie im Team und mit Ihnen zu klären. Doch das Modell enthält neben der 3D-Geometrie viele weitere Informationen, etwa Aufbau und Materialien der Bauteile. Wie viel Mengen Stahl und Beton Sie brauchen, was die einzelnen Bauleistungen kosten und wie lange jede Bauphase dauert – all das kann Ihr Projekt- team quasi per Knopfdruck ermitteln. So lassen sich auch komplexe Projekte planungs-, termin- und kostensicher realisieren.

Gebäudevisualisierung
Rathaus Leonberg
Links das Datenmodell, rechts das fertige Gebäude: Das Rathaus Leonberg wurde komplett mit BIM realisiert.

"BIM ist weit mehr als ein Planungswerkzeug."

Sie erhalten einen digitalen Zwilling für die Betriebsphase

Es geht um das digitale Management aller Informationen im Lebenszyklus des Bauwerks: von der Planungs- und Bauphase über die lange Betriebsphase bis zum späteren Rückbau. Auf Wunsch können Sie als Bauherr einen digitalen Zwilling des fertigen Bauwerks für Ihr Facility Management bekommen. Ein Modell, das Ihre Immobilie exakt so abbildet, wie sie dasteht, bis hin zu den Steckdosen. Dieses Modell "as built" ist die Datenbank für alle, die Ihr Gebäude in Zukunft nutzen und bewirtschaften. Alle verarbeiteten Materialien und Produkte sind digital do-kumentiert. Sie können damit die Energie- und Reinigungskosten berechnen, Umbauten planen und vieles mehr.

Aufbruch in die digitale Ära: Mit Ihnen als Bauherr!

Bei WOLFF & MÜLLER ist BIM bereits Standard: Projekte wie das Rathaus Leonberg, der EU-REF-Campus in Berlin oder diverse Hotels sind zuerst als digitales Modell entstanden, bevor sie real gebaut wurden. Doch ein Großteil der Bauwirtschaft lebt noch in der 2D-Welt: Zwei Drittel der Projekte, mit denen wir als Bauunternehmen beauftragt werden, erreicht uns in Form von 2D-Plänen. Private und öffentliche Bauherren sind sich der Vorteile noch nicht ausreichend bewusst und fordern die Methode nicht aktiv ein. 100 Prozent BIM – das geht nur, wenn auch die Auftraggeber mitziehen. Deshalb mein Appell an Bauherrn: Stellen Sie schon in der frühen Planungsphase die Weichen für BIM und nutzen Sie den digitalen Zwilling!

Zeynep Kaplan

Autorin: Zeynep Kaplan

Als Teamleiterin BIM bei WOLFF & MÜLLER treibt sie das digitale Planen und Bauen im Unternehmen mit Begeisterung voran.

 

Haben Sie als Bauherr schon Erfahrungen mit BIM gemacht? Wenn ja, welche? Wir sind gespannt auf Ihre Meinung! Kontaktieren Sie uns gerne unter: magazin@wolff-mueller.de 

 

Quelle Titelbild: Swen Carlin

#planung #bim #digitalisierung #3D #bauherr 

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