WOLFF & MÜLLER baut neue Albert-Schäffle-Schule in Nürtingen
Der Landkreis Esslingen hat das Bauunternehmen mit dem Abriss des Bestandsgebäudes und dem dreigeschossigen Ersatzbau beauftragt. Für WOLFF & MÜLLER ist es der vierte Wettbewerbserfolg im Vergabeverfahren „Planen und Bauen“ im Raum Stuttgart. Die Schule wird mit Building Information Modeling realisiert.
Dezember 2017 – Nürtingen bekommt für die baulich abgängige Albert-Schäffle-Schule einen Ersatzbau. Der Landkreis Esslingen hat dem Stuttgarter Bauunternehmen WOLFF & MÜLLER den Zuschlag für die Planung und den Bau eines neuen Schulgebäudes auf dem Nürtinger Säer gegeben. Bis März 2020 soll dort ein dreigeschossiger Neubau entstehen, der 1.130 Berufsschülern und 70 Lehrern auf rund 8.200 Quadratmetern Raum zum Lehren und Lernen bietet. Vorausgegangen war ein europaweiter Wettbewerb im kombinierten Vergabeverfahren „Planen und Bauen“. Bei diesem Verfahren arbeiten Architekten, Planer und ausführendes Bauunternehmen schon früh eng zusammen und geben ein gemeinsames Angebot ab. WOLFF & MÜLLER hat den Wettbewerb gemeinsam mit den Büros asp Architekten und Michel + Wolf Architekten gewonnen und wird die Schule zu einem Gesamtpauschalfestpreis von 24.766.163 Euro brutto erstellen. Dazu kommt ein Festpreis von 811.023 Euro für den Abriss des alten Schulgebäudes. Mit der Albert-Schäffle-Schule hat WOLFF & MÜLLER bereits den vierten Wettbewerb im „Planen und Bauen“-Verfahren im Großraum Stuttgart für sich entschieden – nach der Grundschule Ruit, dem Rathaus Leonberg und dem Mitarbeitercasino für einen namhaften Automobilhersteller in Weissach. Die Bauarbeiten für die Schule sollen im Sommer 2018 beginnen und rund zwei Jahre dauern.
Campuslösung mit benachbarter Berufsschule
Ausschlaggebend für den Wettbewerbserfolg waren die hervorragende Einbindung des Entwurfs in den städtebaulichen Gesamtkontext, die ästhetische und wirtschaftliche Planung unter Berücksichtigung der Anforderungen der Schulbauförderrichtlinien und das nachhaltige Energiekonzept. Der L-förmige, dreigeschossige Neubau wird neben der Fritz-Ruoff-Schule errichtet. Er fasst mit ihr zusammen den Campus ein und ermöglicht Synergieeffekte für beide Berufsschulen. Zum Beispiel wird die untere Ebene auch von der Fritz-Ruoff-Schule genutzt. Eine große Haupthalle empfängt die Schüler. Die Unterrichtsräume sind auf allen drei Ebenen so angeordnet, dass die Schüler einen freien Blick in die Landschaft genießen. Dank einer sehr effizienten Energie- und Haustechnik hat die neue Schule einen Energiebedarf von lediglich 34,6 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr. WOLFF & MÜLLER wird den Neubau ausschließlich mit Ökostrom, mit energiesparenden Baumaschinen und einem modernen Umwelt- und Energiemanagementsystem errichten. Das Gebäude wird vom Stuttgarter Bauunternehmen CO2-neutral erstellt.
Digitales Planen und Bauen
Für einen effektiven Bauprozess und eine optimale Zusammenarbeit aller Beteiligten setzt WOLFF & MÜLLER bei diesem Projekt eine neue Arbeitsmethode ein, das sogenannte Building Information Modeling (BIM). Der Grundsatz von BIM lautet: erst virtuell und dann real bauen. Vor dem ersten Spatenstich wird ein digitales Modell der Schule errichtet, das nicht nur die 3D-Geometrie enthält, sondern auch alle Informationen zu Kosten und Terminen. Man spricht deshalb vom Planen und Bauen in fünf Dimensionen. Sogar der Bauablauf wird vorab am Modell simuliert. „Diese Methode setzt sich in der Baubranche zunehmend durch, weil sie die Planung genauer macht, die Termin- und Kostensicherheit erhöht und die gesamte Koordination verbessert. Alle Beteiligten arbeiten am gleichen digitalen Modell und können sich viel besser abstimmen“, sagt Susanne Kolb, zuständige Planungskoordinatorin bei WOLFF & MÜLLER. Das Stuttgarter Bauunternehmen ist Vorreiter beim konsequenten Einsatz von BIM und wurde dafür bereits mehrfach ausgezeichnet.