R-Beton 100 %: Freistaat Bayern zeichnet PST für nachhaltiges Bauprodukt aus
Die PST Spezialtiefbau Süd GmbH verwendet Beton mit einer Gesteinskörnung, die komplett aus aufbereitetem Abbruchmaterial stammt.
Oktober 2024 – Der Bausektor spielt eine Schlüsselrolle, wenn es um den sorgsamen Umgang mit wertvollen Rohstoffen geht. Um für den verstärkten Einsatz von Recycling-Baustoffen zu werben, hat das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz den „Bayerischen Ideenwettbewerb“ ausgelobt. Kooperationspartner sind das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr und das Ressourceneffizienz-Zentrum Bayern. Von 40 Einreichungen wurden vier prämiert. Ein Preis ging an die PST Spezialtiefbau Süd GmbH, ein Unternehmen der WOLFF & MÜLLER Gruppe. Sie wurde für die Verwendung von R-Beton 100 % ausgezeichnet. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber und Bayerns Bauminister Christian Bernreiter überreichten die Preise am 21. Oktober in München.
Weit mehr, als die Norm vorsieht
„Für unseren R-Beton verwenden wir eine Gesteinskörnung, die zu 100 Prozent aus aufbereitetem Abbruchmaterial wie Beton und Ziegel stammt. Wir bewegen uns somit außerhalb der Norm, da die DIN 1045 2 nur einen maximalen Anteil von 45 Prozent zulässt. Deshalb haben wir vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr die Zustimmung im Einzelfall beantragt und erhalten“, sagt Michael Appel, Niederlassungsleiter der PST Spezialtiefbau Süd GmbH. Zusätzlich setzt PST Spezialtiefbau Süd klinkerreduzierten Zement ein, der weniger Treibhausgase als herkömmliche Zemente verursacht. Eine Besonderheit ist, dass der R-Beton 100% direkt auf der Baustelle mit einer mobilen Betonmischanlage hergestellt wird. Auf diese Weise kann das Team vor Ort passgenau die benötigte Betonmenge zum richtigen Zeitpunkt bereitstellen. Das reduziert Transporte zu und von der Baustelle und vermeidet lange Wartezeiten auf den Betonmischer. „Durch diesen innovativen Ansatz schonen wir wertvolle Ressourcen, reduzieren CO₂-Emissionen und ermöglichen eine sinnvolle Wiederverwendung von Bauabfällen“, erklärt Appel. Im Vergleich zu herkömmlichem Beton werden Ressourcen zu 100 Prozent wiederverwertet und bis zu 25 Prozent Treibhausgase eingespart.
Praxistest bestanden
Das erste PST-Projekt mit Beton, der komplett aus Recycling-Material hergestellt wurde, steht in der Levelingstraße in München. Dort entsteht ein besonders nachhaltiges Bürogebäude. Gemeinsam mit der Firma Ettengruber aus Dachau war PST für die 120 Meter lange, 70 Meter breite und 10 Meter tiefe Baugrube zuständig. Sie wurde mittels überschnittener Pfahlwand mit Rückverankerung erstellt. Insgesamt hat das Team 5.000 Kubikmeter R-Beton vor Ort hergestellt und eingebaut. Das Projekt lief von November 2022 bis März 2024. „Für R-Beton brauchen wir hochwertig rezyklierte Gesteinskörnung. Entscheidend ist deshalb eine gute Zusammenarbeit mit den Abbruchunternehmen, die das Abbruchmaterial aufbereiten“, erklärt PST-Projektleiter Martin Bogner. Sein Fazit: „Wir sind stolz, einen Beitrag zum verantwortungsvollen Umgang mit Rohstoffen im Bauwesen leisten zu können, und setzen unseren R-Beton 100% gerne auch bei anderen Projekten ein.“
Mehr Informationen in der Presseinformation des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz: https://t.ly/M3LjA