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Baustart für Neckarbrücke Benningen

Im Auftrag des Regierungspräsidiums Stuttgart errichtet WOLFF & MÜLLER ein technisch anspruchsvolles Bauwerk über die Bundeswasserstraße.

Mai 2019 – Dreimal hat WOLFF & MÜLLER in den vergangenen Jahren den Neckar bereits überbrückt. Jetzt kommt eine weitere Brücke hinzu: Das Regierungspräsidium Stuttgart hat das Stuttgarter Bauunternehmen nach einer öffentlichen Ausschreibung mit dem Bau der Neckarbrücke Benningen beauftragt. Das Projekt ist Teil der L 1138 Ortsumfahrung Benningen und soll die Gemeinde im Landkreis Ludwigsburg vom Durchgangsverkehr entlasten. Statt 8.400 Fahrzeugen, die derzeit täglich durch den Ortskern fahren, sollen es künftig weniger als 2.000 sein. Damit reduziert sich die Lärm- und Schadstoffbelastung für die Anwohner deutlich. Wie schon die vorherigen Neckarbrücken betreut WOLFF & MÜLLER auch dieses Projekt in einer bewährten Arbeitsgemeinschaft mit der MCE GmbH aus Linz, die auf komplexe Stahlbauten spezialisiert ist. Die Bauarbeiten haben im Mai begonnen. In rund zwei Jahren, Ende April 2021, soll die neue Brücke für den Verkehr freigegeben werden.

Komplexe Geometrie und innovative Bohrpfähle

Die 195 Meter lange, elegante Brückenkonstruktion der Stuttgarter Tragwerksplaner Leonhardt, Andrä und Partner birgt einige Herausforderungen, die eine hohe Baukompetenz erfordern. Eine Herausforderung ist die Geometrie: Die Brücke hat sowohl im Grundriss als auch im Aufriss eine geschwungene Form und besteht aus drei Feldern. Das mittlere Feld, das über den Neckar führt, ist für die Schifffahrt optimiert. Damit auch die nächste Generation großer Binnenschiffe (135 Meter lang, 16,50 Meter breit) problemlos durchfahren kann, muss ein 6,30 Meter hohes Lichtraumprofil auf einer Breite von 60 Metern frei bleiben. Um das zu gewährleisten, ist das Bauwerk als sogenannte gevoutete Rahmenbrücke konzipiert: Das Mittelfeld ist an beiden Uferseiten auf jeweils einer V-förmigen Stütze mit Schrägstielen gelagert, sodass die Brücke in der Flussmitte eine äußerst geringe Bauhöhe hat. Eine weitere Herausforderung ist das Bauverfahren für die Bohrpfähle, das in Deutschland bisher erst einmal ausgeführt wurde: „Normalerweise werden Bohrpfähle fest in den Boden eingespannt, bei diesem Projekt betten wir sie jedoch aus statischen Gründen elastisch ein. Konkret bedeutet das, dass wir die Pfähle und deren Bewehrung auf den oberen fünf Metern konisch ausführen und die Pfahlkopfplatten mit Hartschaum und einer Gleitschicht umhüllen. Durch die Nachgiebigkeit der Bohrpfähle können Kräfte ausgeglichen werden, die sonst das Rahmentragwerk aufnehmen müsste. Ohne dieses Verfahren wären dickere Stahlprofile für das Bauwerk nötig, die ginge auf Kosten der Ästhetik und würde zu höheren Baukosten führen“, sagt Stephan Schröther, Leiter der Niederlassung Brückenbau der WOLFF & MÜLLER Ingenieurbau GmbH. Weitere Herausforderungen sind der Einsatz von Unterwasser- und selbstverdichtendem Beton sowie der Überbau, der mittels Schalwagen in 15 Abschnitten hergestellt wird. Insgesamt übernimmt die Niederlassung unter anderem folgende Leistungen: den Erdbau, den Spezialtiefbau, den Verbau, die Betonarbeiten, verkehrssichernde Maßnahmen an Straße und Bundeswasserstraße, Brückenabdichtungen und Geländerarbeiten.

Brückenbau als Schwerpunkt

Mit den Baureferaten des Regierungspräsidiums Stuttgart hat WOLFF & MÜLLER in den vergangenen drei Jahren bereits sechs Aufträge erfolgreich abgewickelt. Der Brückenbau ist einer der Schwerpunkte des Bauunternehmens. Neben den drei erwähnten Neckarbrücken in Zwingenberg, Hassmersheim und Heilbronn hat die Niederlassung Brückenbau in den vergangenen Jahren weitere anspruchsvolle Brücken errichtet, darunter die Berliner Brücke in Kaiserslautern, die Schrägseilbrücke in Raunheim, die Kronenbrücke in Freiburg und drei Brücken auf der A8 zwischen Stuttgart und Leonberg/Ost. Die filigrane A8-Brücke „Rotes Steigle“ nach den Plänen des Ingenieurbüros Schlaich, Bergermann und Partner wurde beim Deutschen Ingenieurbaupreis 2018 ausgezeichnet.

WOLFF & MÜLLER baut die neue Neckarbrücke in Benningen.

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