Künstliche Intelligenz hilft beim Wiederverwerten von Bauabfällen
Seit gut einem Jahr fördert die WOLFF & MÜLLER MORGENbau GmbH Unternehmer aus Bauwesen und Immobilienwirtschaft, die die Branche verbessern oder sogar revolutionieren wollen. Zwei dieser klugen Köpfe sind Max-Frederick Gerken und Lars Wolff von Optocycle. Die Entrepreneure aus Tübingen unterstützen die Transformation der Bauindustrie hin zur Kreislaufwirtschaft durch ein KI-gestütztes, optisches Erkennungssystem für mineralische Abbruchabfälle. Das Business-Modell trifft exakt den Nerv der Zeit. Seit Herbst 2023 ist das junge Unternehmen Teil des MORGENbau-Programms.
Abbruch- und Bauabfälle sind Hauptabfallquelle
Bei Straßenbauarbeiten oder dem Abriss von Gebäuden entstehen oft mineralische Bauabfälle. Das Statistische Bundesamt gibt an, dass mehr als die Hälfte des gesamten Abfalls in Deutschland durch Abbruch- und Bauabfälle entsteht – im Jahre 2021 waren das 222,0 Millionen Tonnen. Aufgrund fehlender Informationen über die Zusammensetzung des verbauten Materials ist der Recyclingprozess jedoch extrem aufwändig und teuer. Auch die Bepreisung des Bauabfalls gestaltet sich schwierig.
Optocycle möchte hier Abhilfe schaffen und liefert eine Lösung für die folgenden Fragestellungen:
- Wie können Anlieferungen automatisch dokumentiert werden?
- Welche Materialien befinden sich auf den LKWs der Baustelle?
- Wie kann Transparenz im Prozessablauf sichergestellt werden
„Durch genaue Aussagen über die Zusammensetzung von Bauschutt ermöglicht unsere Technologie eine optimale Nutzung von Abbruchmaterial.“
Optocycle-Gründer und Geschäftsführer Max-Frederick Gerken
Künstliche Intelligenz für mehr Nachhaltigkeit
Optocycle hat ein System entwickelt, das automatisch unterschiedliche Bestandteile von Bauabfällen erkennt. Mit Hilfe eines Kamerasystems und künstlicher Intelligenz werden die unterschiedlichen Bestandteile des Bauschutts, die sich auf den LKWs befinden, klassifiziert und im weiteren Verlauf voneinander getrennt. Das System kann direkt auf der Baustelle installiert werden oder beim Recyclingbetrieb. So soll der Verbrauch von Rohstoffen und Abfall reduziert werden, denn das Verfahren ermöglicht eine effektive Wiederverwertung. Die Rohstoffe können zum Beispiel zu Recycling-Beton weiterverarbeitet werden. Das zahlt nicht nur auf die Nachhaltigkeit ein, sondern ermöglicht auch reduzierte Prozesskosten und eine bedarfsgerechte Preisgestaltung.
Fazit
WOLFF & MÜLLER ist von der Idee zum effizienten Bauschutt-Recycling überzeugt und unterstützt mit dem eigenen Start-up-Förderer MORGENbau das junge Unternehmen Optocycle deshalb nicht nur als Investor: Mit dem Knowhow der eigenen Bauexperten will das Familienunternehmen dazu beitragen, dass sich die KI-Lösung so schnell wie möglich im Markt durchsetzt und zur Realisierung der Kreislaufwirtschaft in der Baubranche beiträgt. Dafür soll Optocycle in konkreten Bauprojekten aus dem Umfeld von WOLFF & MÜLLER zum Einsatz kommen und weiter optimiert werden.
Mehr über die KI-Lösung von Optocycle erfahren sie hier.
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